Neujahrsempfang des Kreisverbandes Aschaffenburg-Land

100 Gäste hatten sich angemeldet, deutlich mehr ließen sich von dem regnerischen und windigen Tag nicht abschrecken und kamen zum Neujahrsempfang des GRÜNEN Kreisverbandes Aschaffenburg-Land, der dieses Jahr vom Alzenauer Stadtverband im Michelbacher Schlösschen ausgerichtet und vom Kreisverband zusammen mit der GRÜNEN JUGEND des Kreises gestaltet wurde. Wohl niemand der rund 130 Teilnehmenden dürfte es bereut haben.

Höhepunkt des Nachmittages, der um 14 Uhr mit einem get-together bei Sekt (aus Trauben des Michelbacher Weinbergs), Saft und Wasser und einer Dia-Schau des ereignisreichen Jahres 2023 begonnen hatte, war der Vortrag von Sergey Lagodinsky, Mitglied des Europäischen Parlaments und der sich daran anschließende Diskussion mit der GRÜNEN JUGEND und dem Plenum.

Zuvor hatte Niklas Höfler, Sprecher des Stadtverbandes den GRÜNEN Stadtverband Alzenau und seine Aktivitäten und Co-Sprecherin Sabina Prittwitz den Ort des Geschehens, Michelbach, sein Schlösschen und seine Weinberge vorgestellt und auch darauf verwiesen, dass vor kurzem der Alzenauer Stadtrat einstimmig für einen Windpark gestimmt hat, der gemeinsam mit der hessischen Nachbargemeinde Freigericht errichtet werden soll. Im Anschluss begrüßten die Sprecher:innen des Kreisverbandes, Barbara Hofmann und Volker Goll die – nicht nur GRÜNEN – Gäste, darunter Alzenaus Bürgermeister Stephan Noll. Bei den Mitgliedern des Kreisverbandes (und benachbarter Kreisverbände) bedankten sie sich für das Engagement rund um die Bezirks- und Landtagswahl besonders bei Stefan Wagner-Geuder und Moni Hartl. „Es fehlten nur rund 600 Stimmen in Unterfranken und wir hätten heute unsere Landtagsabgeordnete begrüßt“, so Goll. und die Bürgermeisterwahlen in Kahl, Karlstein und Hösbach, bei der Stephan Pösse, Barbara Hofmann und Marcel Baumeister mit der emsigen Unterstützung ihrer Ortsverbände einen sehr engagierten Wahlkampf abgeliefert hatten. Auch die zahlreich anwesenden Vertreter:innen der Vereine und Verbände und der freiwilligen Feuerwehren, die alle zusammen auch 2023 für eine lebendige und aktive Zivilgesellschaft im Landkreis verantwortlich waren, wurden dankend hervorgehoben.

In seinem Grußwort bedankte sich unser Bundestagsabgeordneter Niklas Wagener für die Unterstützung aus dem Kreisverband und berichtete aus der gerade vergangenen Sitzungswoche des Bundestages, in der er mit zwei wichtigen Reden zur Waldbewirtschaftung (à https://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/waldbewirtschaftung) und zur Verteidigung (à https://www.gruene-bundestag.de/parlament/bundestagsreden/verteidigung-13)  aktiv war.

Die GRÜNE JUGEND des Kreisverbandes präsentierte dann kurzweilig und fokussiert ihre höchst persönlichen Vorstellungen und Hoffnungen für Europa. Europa ausbuchstabierend kamen Statements von E (wie Europa), über U (wie Umweltpolitik), R (wie Reisen), O (wie Offenheit), P (wie Politische Bildung) zu A (wie Außenpolitik) und leiteten damit über zur Vorstellung des Gastredners Sergey Lagodinsky.

Dessen Rede war ein bewegtes und bewegendes Plädoyer für ein Europa der Werte, ein Europa in einer Welt, die durch die Erstarkung Chinas, die beunruhigenden Entwicklungen in Russland (namentlich den Krieg gegen die Ukraine) und die irritierende Möglichkeit einer möglichen US-Präsidentschaft Trumps. In dieser „neuen“ Welt warb er aber auch – damit anschließend an den Beitrag von Niklas Wagener –  für ein Europa, das der (notfalls auch militärischen) Verteidigung wert ist, falls dieser vor kurzem noch unvorstellbar erscheinende Fall notwendig werdender Verteidigung eintreten sollte. Im Mittelpunkt stand dabei die Betonung, dass es eine gemeinsame europäische Verteidigung sein müsse, dass aber für diese gemeinsame Verteidigung zur Zeit noch einige wichtige Voraussetzungen (z.B. passende Patronen für gemeinsame Waffen) fehlten.

Nach diesem Einblick in die Arbeit und Perspektiven eines Mitglieds des Europäischen Parlaments griff Alzenaus Bürgermeister Stephan Noll, der von Beifall bedacht, sich den ganzen Nachmittag Zeit für die Veranstaltung genommen hatte, das Plädoyer Lagodinskys  für Offenheit und Kommunikation zwischen den demokratischen Parteien auf, um den Bedrohungen vom rechten Rand des politischen Spektrums zu begegnen.

Der Empfang klang dann mit den zahlreichen Köstlichkeiten, die die Mitglieder des Alzenauer Stadtverbandes (+ Spenden von einigen Gästen) – organisiert und orchestriert von Claudia Neumann, Eva Botzem-Emge und Angela Hadler – für die Gäste hergestellt und bereitgestellt hatten, und Weinen (Riesling, Bacchus und Domina) des biozertifizierten Michelbacher Weinguts Bernd Höfler aus.

Text: Cornelius Prittwitz