Einleitung

Alzenau 2026 – Miteinander grüner und bunter

Artenschwund und Klimawandel sind dabei, unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Wir wissen davon durch die eindeutigen Berichte von Weltklimarat und Weltbiodiversitätsrat, aber inzwischen auch durch eigenes Erleben. 2018 und 2019 waren auch in Deutschland Jahre der Dürre. Unterfranken als ohnehin trockene Region geht das besonders an, überall in den Wäldern sieht man vertrocknete Bäume – falls sie noch stehen. Der bedrückende Hagelsturm im August 2019 war eine Zäsur – die Wälder um Alzenau sahen aus, als hätte ein Riese Mikado gespielt. Das war ein Extremwetter, wie es die Wissenschaftler vorhergesagt haben, Klimawandel hautnah erlebt. Und in welcher Wiese wimmelt es noch von Insekten, wo gaukeln Schmetterlinge im Weinberg, wo fliegt die Lerche auf, wo schlängelt es?

Langsam wird vielen deutlich, dass es nur eine rationale Antwort auf die großen Herausforderungen gibt: konsequent ökologisches Handeln und zwar in allen Bereichen: privat, lokal, regional, national, europaweit und global. Es gibt kein wichtigeres Thema.

Das erfolgreiche bayerische Volksbegehren zum Artenschutz vor einem Jahr drückte diesen Bewusst­seinswandel in der Bevölkerung aus und ist inzwischen, umgesetzt von der schwarz-orangen Landes­regierung, Gesetz.

Das Engagement vieler Jugendlicher in der Fridays-for-Future-Bewegung, die Unterstützung der jungen Leute durch Scientists-for-Future, Farmers-for-Future, Parents-for-Future zeigt deutlich: immer mehr Menschen verstehen, um was es geht – und haben Lust auf Veränderung in eine lebens­werte verantwortbare Richtung.

Zwar kann nur die Politik im Großen die Strukturen verändern, aber gerade auch die Politik vor Ort, die Kommunalpolitik, kann in ökologischen Fragen (und in der notwendigen Anpassung an den Klimawandel) vieles konkret bewirken. Wir müssen und wir wollen für uns und die nachfolgenden Generationen verantwortbar handeln und das heißt: bei allen Ent­scheidungen den Klimawandel und den Artenschwund mitdenken.

Das bedeutet keine graue unfrohe Leidenshaltung, das bedeutet die Chance auf etwas Neues und Besseres  für uns und nachkommende Generationen. Wir treten ein für eine zu gestaltende positive Zukunft. Wir treten ein für ein starkes Miteinander, von alt und jung, Landwirt*in und Konsument*in, unbehindert und behindert, Fremden und Alteingesessenen. Für lebendige Stadträume, nicht für perfekt durchgestylte. Das gute Wohnen ist uns wichtig – bezahlbares und geborgenes Wohnen, auch in neuen Gemeinschaften. Wir wollen summende Gärten mit Vogelgezwitscher. Wir sind für Bescheidenheit. Weniger ist häufig mehr. Glück kann man nicht kaufen, aber im Handeln und im Miteinander erleben.

Am 15. März 2020 wird gewählt – für die nächsten sechs Jahre. Sechs von den nächsten zehn Jahren, die nach Auffassung der Wissenschaft entscheidend sind für die Zukunft der Menschheit.

Alzenau 2026, grün, bunt, miteinander.

 

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