Soziales

Öko und Sozial – Sozialverträgliche Transformation

Unser Ziel ist ein gutes Leben für alle. Die Veränderungen zu einer ökologischeren zukunftsfähigen Stadt müssen natürlich sozialverträglich gestaltet werden. Das heißt u.a. Förderungen bei Sanierungen, bezahlbarer öffentlicher Nahverkehr.

Selbständige bewegungsfreudige Kinder

Unser Ideal ist, dass Kinder zu lebensfrohen, verantwortungsvollen Entdeckern heranreifen können.

Wir sehen es als essentiell an, dass Kinder raus kommen, sich bewegen und Natur kennenlernen – Insekten sind nicht „ieh!“, sondern toll. Die Naturerlebnistage, der Waldkindergarten leisten hier einen wichtigen Beitrag.  Ebenso verkehrsarme öffentliche Räume, in denen Kinder sich selbständig bewegen können.

Wir sind, genau wie die Schulen, gegen den familiären Taxidienst, weil er den Kindern die Möglichkeit und die Freude nimmt, sich eigenverantwortlich zu bewegen und sich mit anderen Kindern auszutauschen. Zudem ist der elterliche Taxidienst für Kinder nicht nur äußerst unökologisch, sondern verankert ein solches nicht zukunftsfähiges Handeln schon bei den Kindern als normal. Für die Kleinen sind Laufgemeinschaften eine sinnvolle und sichere  – bereits vielfach genutzte – Alternative. Für nicht einsichtige Eltern halten wir eine Bannmeile an den Schulen für eine praktikable Lösung. Dafür braucht es sichere Schulwege.

Treffpunkte für Jugendliche

Bestehende Jugendtreffs sind für viele attraktiv, aber immer an bestimmte Gruppen gerichtet. Eine gute Ergänzung wäre noch ein zentraler öffentlicher Ort, an dem man sich aufhalten kann, ohne Geld ausgeben, ohne etwas konsumieren zu müssen. Vielleicht wäre so etwas, kommunal gefördert, in einem der momentan leerstehenden Geschäfte möglich?

Unterstützung im Alter

Hospiz und Seniorenwohnheim haben unsere volle Unterstützung. Dass Alzenau nun eine Seniorenlotsin hat, die die für ältere und alte Menschen wichtigen Informationen bündelt, sehen wir als wichtigen Fortschritt. – Einsamkeit im Alter ist kein seltenes Phänomen. Die vielfältigen Unterstützungen durch Kirche und Nachbarschaftskreise sind sehr wertvoll. Auch insofern ist es gut, wenn neue Möglichkeiten des gemeinsamen Wohnens ausgelotet werden.

Alzenau – eine weltoffene Stadt

In Alzenau leben fast 1700 Menschen aus über 90 Ländern. Wir begreifen unterschiedliche Herkunft und Kultur ganz grundsätzlich als eine gegenseitige Bereicherung. Wir treten ein für Zivilcourage, die jede Form von Rassismus und Diskriminierung schon in den Anfängen ablehnt und ihr entgegentritt.

Der Schlüssel jeder Integration (und das bedeutet eigenständigen nicht einsamen Lebens) ist die Beherrschung der deutschen Sprache. Hier kommen Kindergarten und Schule große Bedeutung zu. Jede Förderung, jeden Ausgleich des – für die deutschen sprachlichen Fähigkeiten bestehenden – Nachteils, dass zuhause nicht deutsch gesprochen wird, durch Förderunterricht, Vorleserunden, Lesezirkel, Mentoren, AGs, Theater oder Schulzeitung begrüßen wir. Vielleicht ist eine stärkere Einbindung der Kinder in das Vereinsleben, die Ferienspiele möglich.

Beeindruckend und unendlich hilfreich ist der Einsatz vieler Unterstützer, die ehrenamtlich mit Geflüchteten deutsch üben, sie umfassend begleiten. Auch die Eltern wollen wir erreichen – Angebote wie „Mama lernt deutsch“ haben sich als erfolgreich erwiesen. Sie schaffen auch wichtige soziale Gruppen.

In vielen Städten ist die Einbindung von Geflüchteten in Gemeinschaftsgärten, Schrebergärten, urban gardening-Projekten für alle Seiten lehrreich. Sie kann dauerhafte Beziehungen entstehen lassen.  

Soziale Begegnungsorte

Das Café Arbeit ist für viele Alzenauer*innen zu einer wichtigen Institution geworden. Es leistet wertvolle Arbeit im Bereich der Unterstützung sozial Benachteiligter. Dieses – in großen Teilen ehrenamtliche – Engagement muss auch zukünftig von der Stadt Alzenau unterstützt werden. Nachdem beschlossen wurde, dass der Verein seinen zentralen Standort durch die Erweiterung des Rathauses aufgeben muss und in die Hanauer Straße ins Alte Spital zieht, muss eine neue zentrumsnahe, auch mit Bus oder Bembel gut erreichbare Lösung gefunden werden. Nur so kann das Café Arbeit seine Funktion gut erfüllen. Denkbar ist für uns hierbei eine gemeinsame Unterbringung des Vereins und städtischer Räumlichkeiten im dann größeren Neubau.

Ein Repair-Café, vielleicht angegliedert an das Café Arbeit, könnte Menschen unterstützen, Dinge zu erhalten.

Zu Fuß erreichbare Läden vor Ort

Wir unterstützen jede Initiative für einen Laden vor Ort, in den Ortsteilen, der immer auch soziales Zentrum ist. Wir brauchen die fußläufigen Läden zur alltäglichen Versorgung in Alzenau Zentrum und in den Stadtteilen. Diese ermöglichen nicht so mobilen Menschen Selbständigkeit, Rauskommen und durch die kleineren Läden persönliche Hilfe und Begegnung – ohne das „Schnell-schnell“ der Supermarktkasse. Der tegut-Laden in der Kernstadt ist zudem ein schönes Beispiel für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am normalen Leben – so soll es sein!

Homo-, Bi-, Trans-, Inter- und Asexuelle (LGBT+ oder Queers) in Alzenau

Die Sichtbarkeit von queeren Menschen in der Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Bei der Ausweitung der Akzeptanz und Toleranz und der Bekämpfung von zum Teil auch staatlicher Diskriminierung wurden erfreuliche Fortschritte gemacht. Dennoch erleben queere Menschen noch immer Homo- und Transfeindlichkeit. Das relativ tolerante Umfeld in der Stadt Alzenau darf nicht verdecken, dass derartige Probleme auch bei uns existieren. Wir wollen deshalb, dass die Stadt Alzenau sich getreu ihrem Motto „Vielfalt erleben“ offensiv an die Seite ihrer queeren Mitmenschen stellt. Gemeinsam mit dem Landkreis sollen an Schulen und sozialen Einrichtungen Unterstützungsangebote geschaffen werden, an die sich Queers wenden können, wenn sie Probleme mit ihrer Sexualität, ihrem Geschlecht bzw. mit Diskriminierung haben.

Feuerwehren und Hilfsorganisationen

Die Feuerwehren und andere Hilfsorganisationen der Stadt Alzenau sind mit ihrem unschätzbar wertvollen ehrenamtlichen Engagement eine wichtige Stütze für die Gesellschaft in Alzenau. Das hat der Hagelsturm Bernd wieder sehr deutlich gezeigt. Die Ehrenamtlichen opfern sehr viel Zeit und andere private Ressourcen, damit die Menschen in Alzenau beruhigt und sicher leben können, weil sie im Notfall auf schnelle, professionelle Hilfe vertrauen können.

Deshalb ist es unbestritten notwendig, dass sie dafür von der Stadt die bestmögliche, nicht zuletzt finanzielle, Unterstützung erhalten. Als Kommune steht Alzenau hierbei in besonderer Verantwortung für die Rettungskräfte Feuerwehren.

Die freiwilligen Feuerwehren der Stadt Alzenau haben, wie überall, mit dem Problem der Sicherung ausreichend aktiver Mitglieder zu kämpfen. Auch wenn die Alzenauer Wehren dabei noch relativ gut dastehen, gibt es besonders bei der Tageseinsatzbereitschaft gravierende Probleme.

Dem muss die Stadt Alzenau entgegentreten, indem sie gemeinsam mit den Feuerwehren aktiv nach Konzepten sucht, wie neue Feuerwehrdienstleistende gewonnen werden können.

Die vorbildliche Jugendarbeit der Feuerwehren in Alzenau, die mittlerweile auch zusätzlich im Bereich der Kinderfeuerwehren hervorragende Nachwuchsförderung betreibt, ist ein wichtiger Grundstein. Daneben muss auch der Blick auf Quereinsteiger*innen gelenkt werden. Das Bewusstsein für unser ehrenamtliches Feuerwehrwesen muss auch bei Erwachsenen gestärkt und die Motivation, sich zu engagieren, geweckt werden. Gerade unter zugezogenen Mitbürger*innen könnte der eine oder die andere dazu beitragen, die Personalsituation zu entspannen.

Wichtig ist uns, dass die geplanten notwendigen Investitionen auf Grundlage eines längerfristigen Konzepts für die Zukunft der Alzenauer Wehren geleistet werden. Wir unterstützen den Bau eines modernen Feuerwehrgerätehauses in der Kernstadt.

Einsatz für das Beibehalten der ärztlichen Notfallversorgung in Wasserlos

Das Kreiskrankenhaus Wasserlos mit seiner Notfallversorgung stellt einen wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge in Alzenau da. Den hier – wie in vielen anderen Bereichen – bestehenden Ideen zu einer stärkeren Zentralisierung ist von Seiten der Gemeinde – im Verbund mit den anderen Kreisgemeinden – weiter vehement entgegenzutreten.

Sport als Integrationsmittel

Sport macht Spaß und powert aus, Sport funktioniert auch ohne Sprache. Die Sportvereine leisten ganz Erhebliches bei der Zusammenführung von Menschen verschiedenster Hintergründe und bei der Einbindung von ganzen Familien. Die integrierende Kraft des Sports könnte vielleicht gerade für Kinder mit Migrationshintergrund noch mehr genutzt werden.

 

Konkrete Maßnahmen für Alzenau:
  • Bannmeilen an den Schulen
  • Zu Fuß erreichbare Läden vor Ort unterstützen
  • Café Arbeit: neue zentrumsnahe, auch mit Bus oder Bembel gut erreichbare Lösung finden
  • Beratungsangebote für LGBT+ an Schulen/sozialen Einrichtungen einrichten
  • Sport als Integrationsmittel noch stärker nutzen (Breitensport statt Leistungssport)

 

Und schließlich: Gemeinschaft, Respekt, Kommunikation und Transparenz

Wir wollen mehr Identifikation mit der Stadt, mehr Gemeinsinn. Mit allen Bevölkerungsteilen, keiner wird ausgegrenzt. Dabei keine Vereinheitlichung, sondern Vielfalt. Es ist unsere Stadt. Jedes ehrenamtliche Engagement (Feuerwehr, Flüchtlingshilfe, Nachbarschaftshilfe, Hospizbesuchsdienst, das Gießen von Straßenbäumen im Sommer etc.) lebt dieses Miteinander.

Wir streben eine offenere Kommunikation zwischen Rathaus und Bürger*innen an. Respektvolles Zuhören, es ist eine Frage des Umgangs. Nutzungskonflikte (Generationenpark – Anwohner*innen) müssen offen und teilnehmend angesprochen – und gelöst – werden. Ehrliche Information, Transparenz ist wichtig. Es ist keine Schande, Fehler einzugestehen, es ist nur eine Schande, denselben Fehler mehrfach zu machen. Keine Scheuklappen oder Profilierungskämpfe, wir wollen – zusammen mit anderen – ein positives Ergebnis schaffen, ein zukunftsfähigeres nachhaltigeres Alzenau 2026 – miteinander grüner und bunter.

 

 

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