„Es braucht einen Systemwechsel“ – Manuela Rottmann am 07.10. in Alzenau 10. Oktober 2019 Zu Besuch im Krankenhaus Wasserlos Am vergangenen Montag war unsere unterfränkische Bundestagsabgeordnete Manuela Rottmann zu Gast in Alzenau. Nachmittags war sie zusammen mit Landratskandidaten Özcan Pancarci, Stefan Wagener, Stadtrat in Aschaffenburg, Mitglied im Aufsichtsrat des Klinikums Aschaffenburg-Alzenau und OB-Kandidat, sowie den Sprechern des Kreisverbands und des Stadtverbands Alzenau, Volker Goll und Tim Höfler, zu Besuch im Krankenhaus Wasserlos. Abends dann gab es für alle Interessierten eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in der alten Post. Bereits im Fachgespräch mit den Abteilungsleiter*innen des Krankenhauses am Nachmittag konnte Rottmann, die stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss ist und Gesundheitsdezernentin der Stadt Frankfurt war, Probleme ausmachen. Kritisiert wurden etwa die Fallpauschalen, die Krankenhäuser dazu zwingen eine gewisse Zahl bestimmter Behandlungen vorzunehmen und ihnen bei Verfehlen dieser Zahlen Abstriche in der Finanzierung zuteilen. Auch dass bei Berechnung des Bedarfs nur die Qualität der Behandlung in den Krankenhäusern betrachtet werde, nicht aber wie viele Patienten beispielsweise bereits im Rettungswagen starben, sei ein Problem. Letztendlich leide darunter die Motivation der Beschäftigten, weil es nicht mehr darum gehe, Patient*innen bestmöglich zu behandeln, sondern Statistiken zu erfüllen. Mit diesen Thesen ging Rottmann auch in die Veranstaltung am Abend, an der neben zahlreichen interessierten Laien auch die Gesprächspartner*innen aus dem Krankenhaus teilnahmen. Manuela Rottmann wollte aber nicht nur über die Probleme sprechen, sondern auch nach Lösungswegen suchen. Insgesamt müsse das gesamte System der Krankenhausfinanzierung umgestellt werden. Statt diese an aus unvollständigen Zahlen errechneten Statistiken zu messen, müsse sie sich am tatsächlichen Bedarf orientieren. Diesen würden Ärzt*innen, Pflege- und Rettungskräfte am Besten kennen. Auch sei eine medizinische Grundversorgung durch nahegelegene, kleinere Krankenhäuser wichtig zu erhalten. Unter der Zentralisierung auf wenige Großkliniken leide schließlich auch die Qualität, nicht zuletzt wegen der langen Anfahrtswege. Durch die Zuständigkeit für das Klinikum Aschaffenburg-Alzenau betrifft das Thema auch besonders stark die Kommunalwahl im kommenden Jahr. Die Erkenntnisse aus dem Montag werden auch Eingang in unser Programm zur Kreistagswahl finden.