Kälberauer Liste 12. August 2010 Fragen von „Der Neue Tipp“ bezüglich der Kälberauer Liste Wir wurden von der Redaktion „Der Neue Tipp“ zur erstmaligen Kandidatur der Kälberauer Liste für den Alzenauer Stadtrat befragt. Die Fragen und die dazugehörigen Antworten von uns sind unten aufgeführt. – Wie stehen Sie der neuen Kälberauer Liste gegenüber? Zunächst möchten wir betonen, dass es gerade das Wesen einer lebendigen Demokratie ist, wenn sich BürgerInnen engagieren und eine Wählergruppe -vereinigung oder Liste auf Kommunalebene gründen. Wir GRÜNEN stammen historisch aus vielen unterschiedlichen politischen Bewegungen und Bürgerinitiativen, daher können wir die Gründung einer Liste gut nachvollziehen. Allerdings beschäftigten sich die Vorgänger der GRÜNEN mit reinen Sachgebieten wie Natur- und Umweltschutz, Friedens – Frauen – bzw. Bürgerrechtsthemen etc. und nicht mit einem lokal abgegrenzten Themengebiet für einen Stadtteil. – Ist es zu begrüßen, wenn einzelne Ortsteile eigene Listen/Parteien gründen? Nein, wir GRÜNE halten nichts von einer „Kirchturmpolitik“, denn wir sehen Gesamt-Alzenau als eine Einheit von Hörstein bis Albstadt. Naturgemäß kann nicht jeder Stadtteil mit allen öffentlichen Einrichtungen versehen werden. Dafür lassen sich mit dem Citybus und der „Bembel“ zentrale Einrichtungen wie die Stadtverwaltung, Bibliothek, Musikschule etc. sehr gut erreichen. – Welche Partei wird die Kälberauer Liste bei der Kommunalwahl am ehesten Stimmen kosten? Rechnen Sie der Liste überhaupt Chancen zu? Dies können auch wir nicht genau vorhersagen, dazu müsste eine Umfrage durchgeführt werden. DIE GRÜNEN vermuten, dass die Kälberauer Liste beabsichtigt vorwiegend aus dem konservativen Wählerlager (also vorwiegend zu Lasten der CSU) Stimmen abzuschöpfen. Da die Stadtratswahl aber zu großen Teilen eine Persönlichkeitswahl ist, können auch die anderen Parteien bzw. Wählergruppe von Stimmenverlusten betroffen sein. Wir rechnen der Liste daher Chancen für den Einzug in den Alzenauer Stadtrat, in der Größenordnung von einem Sitz, ein. – Haben Sie selbst Kälberau politisch vernachlässigt? Nein, wir haben unsere Kommunalpolitik nach Sachthemen z.B. Kindergärten, Schulen, Wohngebiete etc. und nicht nach Lokalpatriotismus – sprich für oder gegen einzelne Stadtteile – ausgerichtet. So hatte unsere Fraktion schon im November 2006 beantragt, die Beleuchtung des Fuß- und Ragweges zwischen Alzenau – Kälberau um ein Jahr vorzuziehen. Übrigens, damals war die Kälberauer Liste nicht einmal gegründet. Wir wiesen im Antrag darauf hin, dass der Wallfahrtsweg die letzte unbeleuchtete Verbindung zwischen den Alzenauer Stadteilen ist. Auch der Sicherheitsaspekt für Fußgänger und Radler, insbesondere für Kinder und ältere Mitbürger war und ist für uns eine Herzensangelegenheit. Unser Antrag wurde im Bau – und Finanzausschuss angenommen und die nötigen Mittel in den städtischen Haushalt 2007 eingestellt. Mittlerweile wurde diese Maßnahme im Herbst 2007 baulich umgesetzt. Aktuell versucht nun die Kälberauer Liste die Beleuchtung des Weges als ihren Erfolg darzustellen. Die Verlegung des Kälberauer Bolzplatzes wurde, nach Besichtigung im zuständigen Ausschuss einstimmig – auch mit GRÜNER Stimme – für gut befunden. Das favorisierte städtische Gelände in der Kahlaue konnte, nachdem das Wasserwirtschaftsamt seine ablehnende Stellungnahme abgab, leider nicht weiter verfolgt werden. Zwischenzeitlich wurde von der Verwaltung eine andere Lösung des Problems gefunden. Eine Wiesenfläche, am Wallfahrtswegs gelegen, wird von einem Kälberauer Bürger zum „Bolzen“ zur Verfügung gestellt. Ein weiteres lobenswertes Beispiel ist der Bau eines Kunstrasenplatzes an der Kahltalhalle, der nächstes Jahr entstehen soll. Die Einigung der drei Fußballvereine aus Kälberau, Michelbach und Albstadt, die einen für die drei Stadtteile zentralen Platz in Michelbach zum Fußballspielen nutzen werden, sehen wir als sehr positive Entwicklung. Deshalb stimmte die GRÜNE Fraktion der Aufnahme dieser Baumaßnahme in den Haushaltsplan 2008 der Stadt Alzenau zu. – Engagiert sich ihre Partei nun mehr um Kälberauer Belange? Welche Themen möchten Sie ggf. aufgreifen? Unsere GRÜNE Partei/Fraktion wird sich weiterhin hauptsächlich um komplett Alzenau übergreifende Themen (siehe oben) befassen. Reine Kälberauer und andere Stadtteil Belange werden nicht mehr aber auch nicht weniger von uns aufgegriffen. Naturgemäß werden, z.B. durch Vorgaben der Stadt oder des Freistaates Bayern, Bereiche in den kommunalpolitischen Vordergrund rücken. Dies ist z.B. die anstehende Verkehrsberuhigung in den Stadtteilen Hörstein und Wasserlos. Das kann auch das Thema einer Halle für Kälberau sein, wofür der Stadtrat eine Untersuchung durchführen ließ und schon einen Standort favorisiert hat. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENStadtratsfraktion Alzenau Burkard Jung